Hast du gewusst? Die kleine apfelförmige Beere zeichnet sich mit ihrem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen als sogenanntes Superfood aus. In die Gruppe der Superfoods gehören jene Lebensmittel, die einen naturbelassenen Zustand sowie einen hohen Gehalt an Nähr- und Wirkstoffen aufweisen. Bereits durchgeführte Studien zeigen antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, sowie eine Senkung von kardiovaskulären Risiken durch die Zufuhr der Beere.
Aroniabeere und ihre Inhaltsstoffe
Die Wildbeere gehört botanisch betrachtet zur Familie der Rosengewächse. Grundsätzlich werden drei Arten unterschieden, jedoch spielt nur die schwarze Aronia melanocarpa für unsere Ernährungszwecke eine Rolle, da sie den höchsten Anteil an sekundären Pflanzenstoffen aufweist. (Binder, 2012)
Die Apfelbeere, wie sie auch genannt wird, besteht hauptsächlich aus Wasser und Kohlenhydraten, sowie sehr geringen Mengen an Fett und Eiweiß. Wesentlich bedeutender ist ihr Gehalt an dem Mineralstoff Kalium, sowie die Vielzahl an Vitaminen. Ein Glas Aroniasaft (200 ml) kann den täglichen Vitamin C Bedarf um 40 % decken. Ausgezeichnet wird die Beere jedoch durch den hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, die einerseits für die blau-violette Färbung, als auch für den Schutz der Pflanze vor UV-Strahlen verantwortlich sind. (Störing et al., 2018)
Wie wirkt sich die Beere auf den Körper aus?
Die Aroniabeere weist eine Vielzahl an positiven Eigenschaften und Wirkweisen im menschlichen Organismus auf. Einerseits vermindert die Aroniabeere das Risiko eine Herz-Kreislauferkrankung wie beispielsweise einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Eine weitere Eigenschaft ist die antikanzerogene Wirkung. Durch die Einnahme der Beere kann ein wachstumshemmender Effekt auf tumorartige Zellen auftreten, was schlussendlich bedeutet, dass die Beere präventiv oder auch therapeutisch zur Behandlung von gewissen Krebserkrankungen eingesetzt werden kann. (Kulling and Rawel, 2008)
Die Entstehung von Verkalkungen in den Gefäßen, auch Atherosklerose genannt, kann zu gewissen Herz-Kreislauferkrankungen wie Schlaganfall oder einem Herzinfarkt führen. Gründe für die Entstehung von Atherosklerose sind ein erhöhter Blutdruck sowie erhöhte Blutfettwerte und Diabetes mellitus Typ 2.
- Hypertonie – Bluthochdruck
Die Einnahme von Aroniabeeren kann eine Senkung des systolischen und des diastolischen Blutdrucks bewirken. Studien wurden bereits bei Personen mit erhöhtem Blutdruck, sprich Hypertonie, sowie an Menschen mit metabolischem Syndrom durchgeführt. Eine blutdrucksenkende Wirkung der Aroniabeere konnte bestätigt werden. (Kardum et al., 2015; Sikora et al., 2014)
- Hyperlipidämie– Erhöhte Blutfettwerte
Ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen sind die erhöhten Blutfettwerte. Hierbei kann es zu unterschiedlichen Fettstoffwechselstörungen kommen, die durch die Erhöhung unterschiedlicher Fettpartikel gekennzeichnet sind. Bei Menschen mit erhöhten Blutfettwerten, kann die Aroniabeere eine Senkung des sogenannten Gesamtcholesterin, sowie des LDL-Cholesterins bewirken. Diese Art von Cholesterin ist dafür verantwortlich, dass das Cholesterin aus der Leber in den Körper transportiert wird und sich schlussendlich in die Gefäße und im Gewebe ablagert. Aus diesem Grund sollte der LDL-Wert so gering wie möglich sein. (Tasic et al., 2021; Xie et al., 2017)
- Diabetes mellitus Typ 2
Durch die Einnahme der Aronia melanocarpa konnte ebenfalls ein positiver Effekt in der Prävention und der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 erreicht werden. Eine Zufuhr der Aroniabeere über längere Zeit hinweg (2-3 Monate) kann eine Reduktion des Blutzuckers und des Langzeitzuckers, des HbA1c-Wertes, herbeiführen. (Törrönen et al., 2013)
In welcher Form kann ich Aronia zu mir nehmen?
Die Aroniabeere ist vielseitig verwendbar. Der Aroniasaft ist vermutlich das verbreitetste Produkt, welches in den Supermärkten zu finden ist. Im Einzelhandel ist die Beere entweder als Direktsaft oder auch als gemischter Saft mit anderen Beeren oder Früchten zu finden. Fügt man den Beeren Geliermittel hinzu, lässt sich aus dem Saft ein Fruchtaufstrich oder eine Marmelade zubereiten. Eine weitere Zubereitungsart ist das Aroniapulver, bei dem der Trester, der bei der Saftherstellung entsteht, getrocknet und fein vermahlen wird. Dieses Pulver kann in Müslis beigemengt werden, oder es dient in der Gebäck- und Kuchenindustrie als Farbstoff. Die Aroniabeere wird nur selten frisch verzehrt, da sie einen hohen Gehalt an Gerbstoffen aufweist und dies zu einem herben, bitteren Geschmack führt. (Störing et al., 2018)
Fazit
Die Aroniabeere weist aufgrund ihres hohen Gehaltes an Flavonoiden, die zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffen gehören, etliche gesundheitsfördernde Wirkungen auf. Dazu zählen die positiven Einflüsse auf das kardiometabolische Risiko, sowie der Beitrag zur Prävention von gewissen Krebserkrankungen.
Die Vielseitige Verwendbarkeit und ihr hoher Gehalt an Anthocyanen in bereits geringen Mengen der Aroniabeere ist als sehr positiv zu bewerten. Dadurch dass die Beere auch in Mitteleuropa angebaut wird, ist sie den anderen „Superfoods“ in Bezug auf die Ökologie, einen Schritt voraus
Grundsätzlich bedarf es, trotz der bereits bestehenden Ergebnisse aus aktuellen Studien, die einen Trend hinsichtlich der positiven Wirkungen aufzeigen, noch weiteren Forschungen und Studiendurchführungen in dieser Thematik. (Störing et al., 2018)
Rezept von unserer Praktikantin Simone
Quellen:
Binder, W. (2012), Aronia: Die Powerbeere aus der Eiszeit ; Wissenschaft entdeckt die Biovitalstoffe einer kleinen Wunderbeere, 1. Aufl., VNB-Verl. für Naturmedizin und Bioenergetik, Bischofswiesen.
Kardum, N., Milovanović, B., Šavikin, K., Zdunić, G., Mutavdžin, S., Gligorijević, T. and Spasić, S. (2015), “Beneficial Effects of Polyphenol-Rich Chokeberry Juice Consumption on Blood Pressure Level and Lipid Status in Hypertensive Subjects”, Journal of medicinal food, Vol. 18 No. 11, pp. 1231–1238.
Kulling, S.E. and Rawel, H.M. (2008), “Chokeberry (Aronia melanocarpa) – A review on the characteristic components and potential health effects”, Planta medica, Vol. 74 No. 13, pp. 1625–1634.
Sikora, J., Broncel, M. and Mikiciuk-Olasik, E. (2014), “Aronia melanocarpa Elliot reduces the activity of angiotensin i-converting enzyme-in vitro and ex vivo studies”, Oxidative medicine and cellular longevity, Vol. 2014, p. 739721.
Störing, L., Giesen, S. and Werner, G. (2018), “Aronia – ein „Superfood“?”, Ernährung im Fokus, pp. 246–250.
Törrönen, R., Kolehmainen, M., Sarkkinen, E., Poutanen, K., Mykkänen, H. and Niskanen, L. (2013), “Berries reduce postprandial insulin responses to wheat and rye breads in healthy women”, The Journal of nutrition, Vol. 143 No. 4, pp. 430–436.
Xie, L., Vance, T., Kim, B., Lee, S.G., Caceres, C., Wang, Y., Hubert, P.A., Lee, J.-Y., Chun, O.K. and Bolling, B.W. (2017), “Aronia berry polyphenol consumption reduces plasma total and low-density lipoprotein cholesterol in former smokers without lowering biomarkers of inflammation and oxidative stress: a randomized controlled trial”, Nutrition research (New York, N.Y.), Vol. 37, pp. 67–77.